8. Tagung

Jewish Women in Europe: Creating Alternatives

 

8. Internationale Bet Debora Tagung europäischer Rabbinerinnen, Kantorinnen, jüdischer Aktivistinnen, Künstlerinnen und Gelehrter

vom 1. bis 4. September 2016 in Wroclaw/Breslau (Polen)

 

Program

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Informationen zum Programm

Eating your way through the conference

Włodkowica courtyard map

 

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Die Synagoge „Zum Weißen Storch“ in Breslau/Wroclaw

Wir möchten gern alle interessierten Frauen und Männer aus allen Strömungen des Judentums in die Kulturhauptstadt Europas 2016, nach Wroclaw/Breslau in Polen einladen!

 

Das Datum der Tagung soll auf die bewegte Geschichte der Jüdinnen und Juden in Breslau und in Europa überhaupt hinweisen: Am 1. September 1939 überfiel die deutsche Wehrmacht Polen und löste damit den Zweiten Weltkrieg aus, an dessen Ende die Breslauer jüdische Gemeinde, vormals die drittgrößte in Deutschland, ausgelöscht war. Breslau wurde zum polnischen Wroclaw. Am 4. September 2016 ist der Europäische Tag der Jüdischen Kultur, der das europäische Judentum, seine Geschichte und Gegenwart, bekannt machen möchte und 2016 dem Thema „Jüdische Sprachen“ gewidmet ist, das wir auch auf unserer Tagung aufgreifen möchten: Deutsch, Jiddisch (in der unmittelbaren Nachkriegszeit) und Polnisch bestimmten die jüdischen Lebenswelten der Stadt.

 

Breslau war im 19. und frühen 20. Jahrhundert ein wichtiges geistiges und kulturelles Zentrum des deutschen Judentums und spielte eine herausragende Rolle für den Emanzipationsprozess jüdischer Frauen. Dies zeigt sich unter anderem daran, dass die Kommission über die religiöse Stellung der Frau auf der dritten Versammlung deutscher Rabbiner in Breslau im Jahr 1846 die religiöse Gleichstellung der Frauen anregte. Leider kam es bei der Konferenz nicht zur Diskussion dieses Punktes und der Vorschlag fiel lange Zeit in Vergessenheit. Jüdische Frauen trieben ihre Emanzipation auf säkularem Gebiet voran. Als sich in deutschen Städten die Universitäten für Frauen öffneten, war der Anteil jüdischer Studentinnen besonders in Breslau überproportional. Jüdische Frauen prägten hier zunehmend Kunst, Kultur und Wissenschaft und bildeten die Avantgarde der Frauenbildung und Frauenbewegung. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs gehört Wroclaw, wie die Stadt heute heißt, zu Polen. Die heutige jüdische Gemeinde ist, nicht zuletzt dank des vielfältigen Engagements der Bente Kahan Stiftung, der Mitorganisatorin dieser Tagung, ein wichtiges Zentrum der jüdischen Renaissance in Polen.

 

Anknüpfend an die wechselvolle deutsch-polnische Geschichte der Stadt und deren jüdischen Gemeinde wollen wir an ihr Erbe erinnern und den Beitrag jüdischer Frauen bei der Gestaltung eines lebendigen und vielfältigen Judentums in Vergangenheit und Gegenwart sowie ihr Engagement für ein tolerantes, pluralistisches Europa würdigen. Die Tagung wird die einmalige Gelegenheit bieten, mehr über das heutige jüdische Leben in Polen zu erfahren und interessante polnisch-jüdische Frauen – Aktivistinnen, Künstlerinnen, Regisseurinnen, Schriftstellerinnen – kennenzulernen.

 

Mit dem Motto unserer Tagung, „Creating Alternatives“, wollen wir dazu anregen, über die Gestaltung jüdischer Lebenswelten zu diskutieren, die eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen ermöglichen, sei es innerhalb etablierter Strukturen oder durch Schaffung alternativer Räume. Wir wollen uns darüber nachdenken, welche Interessen und Wünsche Frauen formulieren, welche Denkanstöße von ihnen ausgehen und welche Handlungsfelder sie sich erschließen. Dabei wird ein Schwerpunkt auf dem Wirken von Frauen in Kunst und Kultur liegen.

 

Wir hoffen, damit den Ideen- und Gedankenaustausch zwischen Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund anzuregen und wenden uns an Akademikerinnen, Studierende, Rabbinerinnen, Künstlerinnen, Aktivistinnen, Politikerinnen, Lehrerinnen, Erzieherinnen, Juristinnen und all diejenigen, denen die Zukunft des jüdischen Lebens in Europa und die aktive Anteilnahme von Frauen daran ein Anliegen ist. Referentinnen aus Ost- und Westeuropa, aus Israel und den USA werden die Tagung gestalten. Konferenzsprache ist Englisch.

 

Die Tagung wird gemeinsam von der Bente Kahan Stiftung (Breslau), der Organisation Czulent (Krakau) und Bet Debora (Berlin) organisiert.

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Wir danken der Rosa-Luxemburg-Stiftung und dem American Jewish Joint Distribution Committee für die Unterstützung!

 

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